Für Journalisten ist es klasse, wenn sie vor der Welle surfen. So geschehen bei diesem Interview mit SEW-EURODRIVE. Kurz nach Terminvereinbarung war klar: Meine Interviewpartner haben den Award „Excellence in eSolutions“ des Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) gewonnen! Heute wurde er – um ein halbes Jahr zeitverzögert aufgrund Corona – von Dr.-Ing. Silvius Grobosch an CPO Bernd Koring und Angelika Bittner verliehen. Wie Dominik Hauns (Einkauf) und Dr. Mark Wöppermann (F&E) für ihre Innovationen gemeinsam immer schneller und besser sourcen, das können Sie aus gebotenem Anlass in Technik + Einkauf nachlesen.
FOTO: SEW EURODRIVE Dominik Hauns (links) und Dr. Mark Wöppermann
Noch vor ihrer Berufung in den Bundesvorstand des BME hatte ich Gelegenheit, Gundula Ullah und ihren Digital-Mitstreiter im Funke Medien-Einkauf, Moritz Vogt, zu interviewen. Mein Eindruck: Ein tolles, agiles Team, das einen guten Weg gefunden hat, die Start-up-Junkies im Konzern mit den manchmal recht starren Einkaufsprozessen zusammenzubringen.
Bildlegende: Das Pressebild entstand auf dem Procurement Summit im September 2020 in Hannover. Eines der wenigen Live-Events für den Einkauf in diesem Jahr.
Für https://www.technik-einkauf.de/ habe ich die Firma Kärcher in Winnenden besucht. Gesprochen habe ich mit dem Einkaufsleiter und CPO Heiko Braitmaier und dem Leiter Innovations, Michael Stritzelberger. Wie Kärcher es schafft, sein hohes Innovationstempo zu halten, sich neue Beschaffungsmärkte zu erschließen, dem Billig-Wettbewerb immer einen Schritt voraus zu sein und parallel auch noch das Corona-Chaos zu managen, das steht in meinem aktuellen Interview.
Deep Dive in die Kärcher-Welt
Mir hat dieser Deep-Dive in die Welt der global erfolgreichen, extrem rührigen, schwäbischen Reinigungsprofis viel Freude gemacht! Wer ebenfalls eintauchen will: Beim digitalen BME-Symposium ab 12. November gibt es einen Vortragsslot von Kärcher, bei dem es ums digitale Scouting geht. Sicher auch einen Besuch wert. Das komplette Interview gibt’s hier zum Lesen. Die Fotos im Kärcher-Kundencenter hat mein geschätzter Kollege Rüdiger Vogel gemacht.
Zur herausfordernden Situation am Beschaffungsmarkt für elektronische Bauteile habe ich für das Magazin Technik + Einkauf den Entwicklungs- und Fertigungsdienstleister BMK interviewt.
Schwieriger Beschaffungsmarkt
Schon vor Corona war der Markt für elektronische Bauteile durch Übernahmen, Aufkäufe und die Konsolidierung der Vertriebsnetzwerke auf Herstellerseite gekennzeichnet. Hinzu kommen immer wieder Allokationen und Hersteller, die sich eher auf den Consumer- und Smartphonemarkt als auf die besonderen Anforderungen von Industriekunden verstehen. Vom steigenden Bedarf an elektronischen Bauteilen durch die Elektromobilität ganz zu schweigen.
Ziel: Stabile Lieferketten
Im Sandwich zwischen Kunden und Fabs stehen für BMK Susanne Gujber und Michael Geirhos, die die elektronischen Bauteile weltweit im Kundenauftrag für Industriekunden und OEM beschaffen.
Beide sagten mir im Interview mit Technik + Einkauf: Für eine stabile Lieferkette ist die Auswahl der Bauteile, das Design und die Zusammenarbeit mit den Kunden genauso entscheidend wie die enge Einbindung der Lieferanten.
Gut durch die Krise kommen
Ihre Einschätzung und die langjährigen guten Beziehungen zu ihren Lieferanten machen sich sicher auch in der Lieferkrise rund um die Corona-Pandemie bezahlt.
Der Einkauf der R+V Versicherung organisiert sich nach Kunden. In Technologiekonzernen wie der Körber AG gewinnt der Projekteinkauf an Bedeutung. Der Strategische Einkauf wird arbeitsteiliger und der Mehrwert entsteht nicht mehr allein durch Bündelung. Brauchen Unternehmen überhaupt noch ein Warengruppenmanagement? Verlieren Lead-Buyer-Strukturen im Zuge der Agilisierung des Einkaufs an Bedeutung?
Das habe ich für das Magazin Beschaffung Aktuell Einkaufsleiter, Hochschulprofessoren und Berater gefragt. Sie alle kommen zu einem überraschenden Ergebnis:
Einkauf wird Kundenversteher
Das, was die internen Kunden brauchen, passt nicht durchgängig zum Warengruppenfokus, mit dem der Strategische Einkauf auf den Einkaufsprozess blickt. Hinzu kommt: Vergaben, die neben dem sonstigen Tagesgeschäft im Strategischen Einkauf sauber aufgesetzt werden, brauchen aus Sicht der Fachbereiche oft zu lange und sind nicht immer zielführend.
Deshalb machen sich Einkaufsorganisationen heute auf zu Customer Journeys und technische Einkäufer werden zu Kundenverstehern. Welche Vor- und Nachteile das Warengruppenmanagement versus dem stärkerem Projektfokus hat und wann was sinnvoll ist, das erfahren Sie in der Aprilausgabe von Beschaffung Aktuell. Das PDF gibt’s gleich hier:
Für den BME habe ich die Wirtschaftspsychologin und Expertin für Design Thinking Ingrid Gerstbach zum Thema New Work interviewt. „Was bringen die angesagten neuen Arbeitsformen, wo stoßen sie an Grenzen?“, habe ich sie gefragt.
Sie sagt: Es geht weniger um die Methoden, als um den Mindset. Agile Methoden wie Scrum, Design Thinking oder Kanban könne jeder lernen, mit einer neuen Geisteshaltung sei das nicht ganz so einfach. Die kommt auch nicht unbedingt daher, wenn alle Turnschuhe tragen und jeden Tag an einem anderen Schreibtisch sitzen. Das sei eh nicht jedermanns und jederfraus Sache. Oftmals lande die eigene Tasche und Jacke dann doch wieder auf demselben Stuhl – so wie im Urlaub das Handtuch jeden Morgen auf derselben Liege.
Neue Heimat Kaffeeküche?!
Als Psychologin sieht Ingrid Gerstbach allerdings auch das pragmatisch, weil sie weiß, wer eine Heimat (den Schreibtisch, das feste Team) verliert, braucht eine neue, sonst zieht er nur wiederwillig um. Im Idealfall sind das die neuen Kommunikationszonen. Die Kaffeeküche als Szenetreff. Denn, das betont Gerstbach: Räume machen etwas mit Menschen und deshalb können auch kleine Veränderungen viel bringen. Trotzdem empfiehlt sie: Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Aus einem eher konservativen Unternehmen mit traditionellen Strukturen wird nicht über Nacht ein Start-up. Muss es auch gar nicht.
Nach meinem mittlerweile zweiten Interview mit Ingrid Gerstbach kann ich auf jeden Fall sagen: Auch der Austausch mit ihr bringt so manches in Bewegung. Ein neuer Mindset entsteht eben doch im Austausch.
Mehr von mir zum Thema New Work, Agilität und Kundenzentrierung im Einkauf lesen Sie auch in der aktuellen BIP – Best in Procurement . Den dort veröffentlichten Beitrag gibt es demnächst hier im Blog.
Alle Jahre wieder – und doch immer wieder neu: Am Freitag, 15.11. ging für 1800 Teilnehmer nach drei Tagen das 54. #BMESymposium in Berlin zu Ende. Ich selbst war zum neunten Mal dabei.
Die Veranstaltung, in diesem Jahr unter dem Motto #pacesetter und mit neuem Dresscode (Smart Casual), hat sich gewandelt und muss natürlich auch selbst Schritt halten mit dem Tempo, mit dem in den Unternehmen gerade unzählige, zuvor selbstverständliche Dogmen, Ziele und Vorgaben in Fragen gestellt werden. Auch im Einkauf, der zunehmen agil und damit deutlich mehr kunden- statt nur warengruppenorientiert arbeiten wird.
Meine Erkenntnisse aus diesen drei wie immer vollgepackten Tagen (allein 118 Vorträge, Workshops und Podiumsdiskussionen) diskutiere ich im Video mit Tobias Anslinger, geschätzter Kollege und Chefredakteur des BME-Magazins BIP, in dessen Redaktion ich regelmäßig meinen Input gebe. Viel Spaß beim Anschauen!
Es gibt Unternehmen, da lohnt es sich, mehr als ein Mal hinzuschauen. Weil man dort vieles von dem, über das andernorts vor allem geredet wird, mit Hochdruck zeitnah umsetzt. ASM Assembly Systems ist Hersteller von Bestückungsautomaten für die Leiterplattenproduktion und als solcher global nicht gerade in einem einfachen Marktumfeld unterwegs. Aber welcher Markt ist heute schon einfach. Lean ist man deshalb im Stammwerk in München schon lange, dann wurde die ehemalige Siemens-Fertigung (heute im Besitz der ASM Pacific Technology Limited, Hongkong) durch intelligente Werkerführung und kollaboratives Roboting smart. 2018 ist die weltweite Produktion und Lieferkette dran. Nachzulesen ist das Musterbeispiel in Sachen Industrie 4.0 im BME-Magazin BIP und im Beschaffungsmagazin Technik + Einkauf. Meine Texte zum Download gibt’s hier:
Möbel, Wände, Heizkörper, Helme, Felgen… es gibt kaum Objekte, die nicht beschichtet werden. Die Oberflächentechnologie hierzu kommt von in vielen Fällen von Wagner. Dessen Innovationen entstehen kollaborativ und crossfunktional. Interview mit Manfred Feinweber, Director Operations, und Joachim Hirt, Entwicklungsleitung Mechanik/Industrielösungen (Foto: Wagner)
Dass #Einkauf, #Entwicklung, #Produktion, #Vertrieb intern ihre Funktionen wie Trutzburgen verteidigen, das war einmal. Wer erfolgreich sein will, muss crossfunktionale Aspekte schon in der Produktentstehung berücksichtigen. Ausgangs- und Zielpunkt: Nutzen und Anwendung beim Kunden. Dennoch sind die Schnittstellen zwischen den Bereichen kritisch. Entscheidend ist: Werden die Jobpakete einfach „über den Zaun geworfen“ oder findet tatsächlich ein Arbeiten an der gemeinsamen Sache statt. Unternehmen wie der Beschichtungsspezialist Wagner (Marktdorf/Bodensee) steuern bereichsübergreifende Prozesse durch gemeinsame Zielvorgaben und einen klare Fokus auf #TCO (Total Cost of Ownership). So darf mal der eine, mal der andere Partner mehr Zeit oder Geld brauchen, was zählt ist das Gesamtergebnis und die Einhaltung der kalkulierten Projektkosten – das betonen Manfred Feinweber, Director Operations bei Wagner und Joachim Hirt, Entwicklung Mechanik/Industrielösungen, unisono. Denn: Wenn alle am Gesamtergebnis gemessen werden, nutzt es nichts Schuldige zu suchen, dann braucht man einfach eine gute Lösung. Das komplette #Interview zur #Kollaboration bei #Wagner (für TECHNIK + EINKAUF) finden Sie unter diesem LINK.
Schlämme und Dickstoffe bleiben analog, der Einkauf des Pumpenherstellers Putzmeister bestellt heute durchgängig digital (Foto: Putzmeister)
Wenn irgendwo auf der Welt Klärschlämme, Beton oder andere Dickstoffe gepumpt, gemischt oder gefördert werden, sind oft Maschinen von Putzmeister im Einsatz. Überzeugende Effekte für Einkauf und Materialwirtschaft brachte dem Global Player, der seit 2012 zum chinesischen Baumaschinen-Konzern Sany gehört, die Digitalisierung. Im Einkauf agiert das Unternehmen jetzt mit einer E-Lösung , die den administrativen Aufwand rund um Ausschreibung, Bestellung, Rechnungslauf, Wareneingang und Lagerhaltung erheblich reduziert und die Abläufe beschleunigt. Für das BME-Magazin BIP (Best-in-Procurement) habe ich mit Putzmeister Einkaufsleiter Udo Hilbers gesprochen (Foto: Putzmeister). Den kompletten Beitrag finden Sie HIER.