Eingesessene Handwerkbetriebe stecken oft im Hamsterrad zwischen Kunden und Aufträgen fest. Oft werden wichtige strategische oder Zukunftsthemen auf die junge Generation geschoben oder verdrängt. Es bleibt beim Alten – auch weil für das Neue schlicht die Zeit fehlt. Dabei ist der regelmäßige, kritische Blick in den Spiegel für jedes Unternehmen wichtig. Außerdem zeigt die Forschung, dass Führung dann besonders effektiv ist, wenn sie von Zeit zu Zeit auf dem Beifahrersitz platznimmt. Doch genau das fällt vielen Inhabern handwerklicher Betriebe schwer. In der aktuellen Ausgabe des Magazin STEIN (12/2017) beschäftige ich mich damit, wie es Steinmetzen gelingen kann, sich nachhaltig vom Wettbewerb abzugrenzen und ihren eigenen Markenmythos aufzubauen. Und ich stelle ein experimentierfreudiges Inhaberpaar vor (Sabine Hollands-Vidic und Olaf Vidic aus Herzogenrath), die von Anfang an alles, was lange Jahre für die Gestaltung mit Naturstein im Innenausbau galt, in Frage stellten und seit 20 Jahren konsequent ihren eigenen Weg mit feinem, raffiniertem Naturstein-Design gehen. Dazu ein Interview mit Managementberater und Buchautor Dr. Stefan Kaduk, der das Handwerk dazu ermutigt, den Bruch mit dem Bekannten und den vorhandenen Mustern im Unternehmen zu wagen, um erst so die optimale Balance zwischen Neuem und Bewährtem zu ermöglichen.